Gründung und Geschichte
Gegründet wurde die Abtei Neresheim 1095 durch die Grafen von Dillingen-Kyburg, zunächst für Augustiner-Chorherren, ab 1106 für Benediktinermönche der Hirsauer Reform. Das Kloster bestand ununterbrochen bis zur Säkularisation 1802. Die Fürsten von Thurn und Taxis, an die das Reichsstift Neresheim kam, ermöglichten 1919 die Wiederbesiedlung durch Benediktiner aus der Erzabtei Beuron und der Abtei Emaus in Prag. Am 14. Juni 1920 wurde die Abtei Neresheim kirchenrechtlich wieder errichtet.
Gegenwart
Gegenwärtig (Stand: 18.04.2024) bilden 5 Mönche mit feierlicher (ewiger) Profess den Konvent der Benediktinerabtei St. Ulrich und Afra zu Neresheim, dem seit 2012 Pater Albert Knebel OSB vorsteht, zunächst von 2012 bis 2015 und von 2015 bis 2018 als gewählter Prior-Administrator, vom 9. März 2018 bis 10. März 2024 als gewählter Konventualprior. Nach dem Ende seiner Amtszeit am 10. März 2024 wurde er am 19.März 2024 vom Konvent wiederum als Konventualprior auf 6 Jahre gewählt.
Unsere Historie
1095 |
Graf Hartmann I. von Dillingen gründet auf seiner Burg in Neresheim ein Chorherrenstift. |
1106 |
Umwandlung in ein Benediktinerkloster Hirsauer Prägung. |
1120 |
Weihe der Kirche, eine romanische Basilika. |
1258 |
Aussterben der Dillingen Grafen. Die Grafen von Oettingen-Wallerstein unterstellen das Kloster gewaltsam ihrer Vogtei. |
1263 |
Albertus Magnus vermittelt im Rechtsstreit zwischen dem Kloster und den Grafen von Oettingen. |
1510-1529 |
Blütezeit des Klosters unter Abt Johannes Vinsternau. Einführung der Melker Reform. |
1546 |
Besuch von Kaiser Karl V. im Kloster. |
1647 |
Am Ende des Dreißigjährigen Krieges wohnen nur noch vier Mönche im Kloster. |
1694 |
Beginn der Barockisierung unter Abt Simpert Niggl. |
1747 |
Abt Aurelius Braisch gewinnt den würzburgischen Baumeister Balthasar Neumann für den Kirchenneubau. |
1750 |
Grundsteinlegung zur Abteikirche in Anwesenheit Balthasar Neumanns und vieler hoher Gäste. |
1753 |
Tod Balthasar Neumanns in Würzburg, die Kirche eine Großbaustelle. |
1759 |
Der Konvent entscheidet, dass die sieben Kuppeln der Kirche nicht in Stein, sondern in Holz ausgeführt werden sollen. |
1764 |
Das Kloster wird reichsunmittelbar. |
1770-1775 |
Der Tiroler Maler Martin Knoller malt jeweils in den Sommermonaten die sieben Kuppelfresken. |
1776-1792 |
Baudirektor Thomas Schnaidhauf aus Raisting in Oberbayern erstellt die klassizistische Ausstattung. |
1792 |
Weihe der Abteikirche am 9. September 1792 durch Weihbischof Johann Nepomuk von Ungelter von Augsburg. |
1792-1797 |
Johann Nepomuk Holzhay aus Ottobeuren erbaut die große Hauptorgel mit 48 Registern. |
1803 |
Die Abtei Neresheim wird durch den Reichsdeputationshauptschluß aufgehoben und dem fürstlichen Haus Thurn und Taxis zugesprochen. |
1919-1920 |
Heimatvertriebene Benediktiner aus dem Kloster Emaus in Prag besiedeln das Kloster wieder und halten in der Abteikirche das feierliche Gotteslob. |
1966-1975 |
Sanierung und Restaurierung der Abteikirche. |
1975 |
Wiedereröffnung am 9. September 1975 mit Weihe des Hochaltars. |
1995 |
900-Jahrfeier der Abtei Neresheim. |
2020 |
100-Jahrfeier zur Wiedererrichtung der Abtei Neresheim durch Papst Benedikt XV am 14. Juni 1920. |